Das Volk Israel war in 12 Stämmen organisiert. Die beiden nördlichsten Stamm-Gruppen, gleichzeitig Landesteile, „Bundesländer“ würden wir sagen, waren Sebulon und Naftali. Diese beiden Teile hatten schon aufgrund ihrer Lage viele Nachteile zu erleiden. Die Menschen lebten in einer inneren und äußeren Dunkelheit, ihre Hoffnungen wurden immer wieder enttäuscht. Und genau diesen Völkern sagt der Prophet Jesaja (Jes 8,23-9,3) im Namen Gottes ein helles Licht voraus, dieses „Licht“ bringt Freude und eröffnet Zukunft!
Der Völkerapostel Paulus (1 Kor 1,10-13,17) ermahnt in seinem Briefabschnitt, den wir hören, die Christengemeinde im griechischen Korinth, einen Schmelztiegel der Weltanschauungen, einmütig zu leben und Spannungen im Miteinander zu vermeiden! Es beruhigt mich, dass es diese Phänomene auch schon bei den „Urchristen“ gegeben hat. Was war das Problem, die einen beriefen sich auf Paulus, die anderen auf Apollos. Paulus stellt klar, dass es einer Christengemeinde immer um Gott, um Jesus als den Christus gehen muss und nicht um einzelne Vorsteher oder Gemeindeleiter!
Matthäus, der Evangelist (Mt 4,12-17) , den wir in diesem Lesejahr zuhören werden, erinnert uns mit seinen Worten an die 1. Lesung die wir gehört haben, gleichsam als Ouvertüre wiederholt der die Verse der Jesaja-Licht-Frohbotschaft für alle die „im Finstern“ leben. Markus ist es wichtig, zu beweisen, dass Jesus dieses „Licht“ ist, dass mehrere Jahrhunderte zuvor angekündigt wird. Jesus beginnt genau dort, im Raum des Sees Genesareth sein öffentliches Auftreten für die Sache Gottes, seines Vaters, wie er ihn vertrauensvoll nennt. Jesu Botschaft ist scharf, kurz und klar: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe!
Und sofort beginnt er Jünger zu sammeln, 2 Fischer-Brüderpaare werden seine ersten Apostel sein, Andreas und Simon (=Petrus) und Jakobus und Johannes, die „Donnersöhne“. Fazit: Aus Aussteigern wurden Einsteiger, Einsteiger ins Reich Gottes! Dazu sind auf wir berufen, aufgrund des Liebe Gottes, die sich im „Reich Gottes“ verwirklicht, aus der Finsternis auszusteigen und sich dem Licht zuzuwenden! Es ist eine Haltung: Schauen wir in Richtung „Finsternis“ oder kehren wir uns dem „Licht“ zu? Jesus möchte unser Leben, unsere Lebenshaltungen (neu) ausrichten, seine Liebe orientiert uns neu! Haben wir den Mut umzukehren!
Was kann das bedeuten? Wie könnte das gehen?
Mitmachen statt teilnehmen!
Mithelfen statt nörgeln und das Haar in der Suppe suchen!
Das berühmte Glas halbvoll sehen und nicht leer!
Beten und hoffen, statt den Kopf in den Sand zu stecken!
In der Pfarre aktiv sein als passiv zuzuschauen!