6. Sonntag im Jahreskreis: kein Dummkopf

Der Weisheitslehrer Jesus Sirach das Alten Testamentes (Sir 15,15-20), lässt uns heute an seiner Erkenntnis teilhaben, dass wir als Menschen die Wahl haben uns zu entscheiden. Entweder halten wir die Gesetze und Gebote Gottes oder wir halten sie nicht. Wir können „Feuer“ oder „Wasser“ wählen, Gutes oder Böses, ebenso Leben und Tod. In diesen Gegensatzpaaren, die wir ja noch unendlich fortsetzen könnten, liegt unser Menschenleben! Wir haben die Qual der Wahl! Der Mensch kann gott-voll oder gott-los sein Leben gestalten, gott-los zu leben heißt sich von Gott abzusondern, darin steckt die Wortwurzel für unser Wort „Sünde“!

Paulus, der Völkerapostel, (1 Kor 2,6-10) steht mit seinen von ihm gegründeten Jesus-Gemeinden, per Brief in Kontakt. Heute lesen wir mit den Korinthern, dass wir den Heiligen Geist, die Liebeskraft Jesu, benötigen, um die großen Geheimnisse Gottes zu verstehen. Der Schlüssel zum Verständnis Gottes ist die Liebe! Die Liebe erschließt uns Gott! Wie heißt es doch im Korintherbrief: Und es bleiben Glauben, Hoffnung und Liebe, die stärkste unter ihnen ist die Liebe! In Jesus erkennen wir das Geheimnis, dass seine Liebe zu uns nicht einmal das Leiden scheut!

Im Matthäus-Evangelium (Mt 5,17-37) hören wir, wie Jesus seinen Jüngern klarmacht, dass er gekommen ist um das Gesetz Gottes und die Botschaften der Propheten zu erfüllen! Hart geht er mit den Schriftgelehrten seiner Zeit und den Pharisäern ins Gericht, weil er ihre Selbstsicherheit und religiöse Überheblichkeit aufdecken muss, um sie zur Umkehr zu bewegen! Wir sollen keine „Dummköpfe“ sein, Jesus nimmt diesen Begriff in den Mund! Schalten wir unser Gehirn ein, liebe Schwestern und Brüder, hören wir auf unser Herz und auf die Stimme unseres Gewissens, beide sagen uns klar, was wir zu tun oder zu lassen haben! Das Gesetz Jesu ist die Liebe und die Barmherzigkeit! Auch ich und auch du, wir sind dazu berufen, die Liebe über alle Gesetze zu stellen!