o.r.B. bei Getauften tut mir weh!
Das Kürzel „o.r.B.“ bedeutet: ohne religiöses Bekenntnis! Nun gibt es Menschen die keinen Glauben „haben“, ihn nie hatten, weil sie nie einer religiösen Gemeinschaft oder Kirche angehörten. Es gibt aber auch die Anderen, Menschen, die als kleine Kinder getauft wurden, als Volksschüler zur Erstkommunion gekommen sind, vielleicht auch Ministranten oder Jungscharkinder waren, als Teenager gefirmt wurden und mit der Volljährigkeit, nach der Lehrzeit oder dem Studium, ein „Einladungsbrieferl“ der Kirchenbeitragsstelle im Postkasten vorgefunden haben und (ohne mit der Wimper zu zucken), aus der katholischen Kirche ausgetreten sind! Kein Problem für moderne Menschen. Man wechselt auch den Handy-Anbieter oder Strom-Anbieter, wenn man mit den Leitungen oder Tarifen nicht (mehr) zufrieden ist! Diese Entscheidung wird oft un-emotional und kurzsichtig getroffen. Grund des Austrittes? Es gibt mehrere, die man(uel) immer wieder hört: Der Kirchenbeitrag ist zu hoch! Ich zahle nicht, um glauben zu dürfen! Ich habe mit dem Verein nichts mehr am Hut! Ich bin persönlich enttäuscht worden! Die Kirche „gibt“ mir nichts mehr! Die Skandale die immer wieder öffentlich werden! Sollen sie doch einen Eintritt bei den Sonntagsmessen verlangen! Mich hat niemand gefragt, ob ich Christ sein will, diese Zwangsmitgliedschaft haben wir meine Eltern eingebrockt!
Der allermeiste Grund, für mein Gefühl zumindest, ist und bleibt der Kirchenbeitrag frei nach dem Motto: Warum für den Glauben zahlen? Dabei kann sich in Zeiten von Internet und Co. ein jeder und eine jede, seinen Kirchenbeitrag genau ausrechnen „lassen“. Es gibt sogar eigene Homepageseiten. Bei dem Begriff „Kirchenbeitragsrechner“ findet ‚Dr. Google‘ für jede Diözese in Österreich eine Seite.
Zurück zu den „o.r.B.-Menschen“. Diese sind zwar getauft und das Heilige Taufsakrament kann man nicht löschen! Seine Zugehörigkeit zu einer Kirche oder Gemeinschaft schon – zumindest am Papier vor der staatlichen Behörde. Und das geht leichter und einfacher denn je! Vielleicht auch gut so? Ja, das „liebe Geld“ ist ein eigenes Thema. Ein heikles Thema, ein Thema bei dem man(uel) sich leicht die Finger verbrennen kann! Für was haben wir alles Geld, für manches geben wir sogar sehr viel aus …
Ich möchte keine Vorwürfe produzieren und auch niemanden zu nahetreten, aber für mich gehört der Kirchenbetrag einfach dazu. Ja, richtig gehört, Diakone und Priester zahlen aus Kirchenbeitrag! Ich habe einen Dauerauftrag installiert. Wichtig ist die korrekte Formulierung: Kirchenbeitrag nicht (mehr) Kirchensteuer! Oft höre ich in diesem Zusammenhang: „Alles aus der NS-Zeit wurde abgeschafft, außer die Kirchensteuer, ihr ist man treu geblieben!“. (- und die Autobahn gibt es auch noch!)
Ich trage gern und überzeugt mit meinem Kirchenbeitrag bei, dass ‚die Kirche‘ „existieren“ kann, dass Seelsorger mein Leben begleiten, dass ich jede Kirche ohne Eintritt betreten kann (mit ganz wenigen Ausnahmen), dass ich mir Feiertage gönnen darf, die ihren Grund im Christentum haben!
Meine Kirche ist mir nicht wurscht, daher trage ich meinen Anteil bei, damit die Botschaft von Jesus auch in Zukunft, kompetent und leidenschaftlich, face to face, Herz zu Herz, verkündet werden kann!
Für alle getrauften „o.r.B.-Menschen“: Es ist jederzeit möglich diesen „Zustand“ zu ändern! Besuchen Sie einen Seelsorger Ihres Vertrauens und tragen auch Sie ihren Teil zum Ganzen bei! Noch ein kleiner Tipp: Und wenn Sie von der Kirchenbeitragsstelle zu hoch eingeschätzt wurden, melden Sie sich dort, die Kirchenbeitragsleute kommen Ihnen sicher kompetent entgegen!
Liebe Grüße, Euer Manuel Sattelberger – ein leidenschaftlicher Christ, der aber auch zeitweise an seiner Kirche leidet …