Impulsgedanken zum Evangelium nach Johannes 21,1-14 von Diakon Manuel
In diesen Tagen und Wochen habe ich viel mehr Zeit als sonst, um über die Evangelien-Texte der Osterzeit nachzudenken. Als ich das Evangelium des 3. Ostersonntags gelesen habe, sind mir die LEEREN NETZE der Jünger besonders nahe gegangen. Denn diese „leeren Netze“ erlebe ich derzeit gefühlsmäßig in der leeren Kirche an Sonntagen, in unserer sonst so aktiven Pfarre. Die Vorschriften sind klar, eindeutig, (für mich sehr) nachvollziehbar und zum Schutz aller, besonders unserer vielen älteren (oft auch nicht mehr gesunden) Schwestern und Brüder! Gleichzeitig spüre ich die große Sehnsucht nach „Kommunion“ auf vielen Ebenen. (Kommunion = Gemeinschaft). Ich bin auch traurig und enttäuscht über die LEEREN KIRCHEN, die diese Corona-Krise fordert, ABER ich weiß auch, auf dem Hintergrund des Evangeliums, dass „die Netze“ sich wieder füllen werden! Jesus, der Auferstandene, der seinen Jüngern mit einem Frühstück aufwartet, gibt den Fischern den Auftrag: Werft das Netz auf der rechten Seite aus! Ich glaube fest daran, dass der „rechte“, im Sinn von „richtige“ Moment kommen wird, um unsere Netze neu auszuwerfen! Übervoll werden sie sein, mit 153 großen Fischen gefüllt, so erzählt des Johannes im Evangelium, daran hänge ich auch im Jahr 2020 meine große Hoffnung. Fische sterben wenn sie gefischt werden! Wer von Jesus und seinen Jüngern „gefischt“ wird, wird herausgezogen ins ewige Leben! Was für eine Zusage! Was für eine Hoffnung!
Stichwort: NETZ! Kirche ist wesentlich Gottesdienstgemeinschaft, aber auch ein soziales Netz, ein Netzwerk zwischen Alt und Jung, zwischen verschiedensten Menschen. Und dieses Netz FUNKTIONIERT in diesen Tagen, meines Erachtens, „gut“ bis „sehr gut“. Ich spüre diesen Zusammenhalt, das Zusammenhelfen, das aufeinander Schauen. Auch das Telefon-Netz, das Inter-Netz, das Medien-Netz ist in diesen Tagen, Wochen und Monaten ist ein Segen!
Ein Tipp: Nehmt euch ein Blatt Papier und zeichnet euer Beziehungsnetz auf. Zu wem stehst du wie in Verbindung! (Vergiss die Beziehung zu Jesus nicht.) Vielleicht fällt dir auf diese Weise jemand ein, der sich über ein „Lebenszeichen“ von dir freut. Aber auch unsere Dankbarkeit wird wachsen, wenn wir sehen, in welchen Netz-Werken wir leben dürfen! Ein Segen!
Für die Kinder: Bastelt oder zeichnet kleine und große Fische. Das ist „babybuzzi-leicht“! Schmückt damit euren Haus-Altar oder den Mittagstisch. (z.B. Fisch-Tischkärtchen) Zeichnet einen Oma-Fisch oder Opa-Fisch, fotografiert ihn und schickt ihn euren Großeltern!