Nachdem ich immer wieder, von verschiedensten Seiten gefragt werde, wie es mir mit dem „homeschooling“ geht, hier einige Gedanken dazu: Seit 15 Jahren unterrichte ich hier in St. Valentin an der Volks- und Neuen-Mittelschule. Seit meinem 18. Lebensjahr, stehe ich mehrmals in der Woche vor Schulkindern, wenn ich meine Ausbildungszeit dazu rechne! Mehr als die Hälfte meiner Lebenszeit unterrichte ich nun schon Kinder und Jugendliche im Fach Religion. Meine Begeisterung wird immer größer! Meine Art (kath.) „Religion“ zu unterrichten, lebt von Interaktion und einer guten Beziehungsebene. Das ist Arbeit! Seelsorge ist immer Beziehungsarbeit! Wenn dir die Kinder nicht vertrauen, was willst du dann vermitteln, wenn sie dir nicht glauben, was willst du ihnen über Religion erzählen? Wenn sie dich nicht mögen, ist alles umsonst! In der Klasse vor Kindern zu unterrichten, ist mir lieber als der derzeitige Zustand! Aber ich versuche, so wie alle Kolleginnen und Kollegen, die Situation bestmöglichst zu nutzen. Alle zwei Wochen bekommen meine Reli-Schüler über die Unterrichtsplattformen ihre Aufgaben und Arbeitsaufträge. 14-tägig, weil ich die Schüler als auch die Eltern nicht „überfordern“ will! Die Anforderungen in den „Hauptfächern“ sind ohnehin groß, da möchte nicht auch noch ich Stress produzieren! Es wäre aus meiner Sicht kontraproduktiv. Viele Schülerinnen und Schüler schicken mir ihre Heftseiten und Erkenntnisse per Email oder WhatsApp zu. Tolle Arbeiten, sehr kreativ umgesetzt! Ich schreibe jedem Kind zurück, lobe sie und frage wie es ihnen geht. Wie schon erwähnt, ich sehe Schulpastoral als Seelsorge und Wissensvermittlung plus Herzensbildung! Für die Vorbereitung meiner „digitalen“ Unterrichtsstunden brauche ich länger als sonst. Die Umstände sind ganz anders! Einen Tag in der Woche beaufsichtige ich am Vormittag Schulkinder in der Volksschule, eine sehr willkommene Abwechslung! Komisch ist nur die neue Distanz im Klassenzimmer, in jeder „Ecke“ (ich übertreibe ein bisserl) sitzt ein Kind, viel Abstand, naja ihr kennt ja alle die Vorgaben! Wir werden uns an die neue Art von Schule gewöhnen, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, aber ich hoffe, dass wir in absehbarer Zeit wieder maskenlos und uneingeschränkt Schule leben dürfen! Denn: Schule ist für mich Lebensraum! Ein Ort, wo ich gerne bin, wo wir alle für unser Leben lernen! Auch wir Lehrerinnen und Lehrer! Auch die Eltern! Vor allem unsere Kinder! (Was würden wir tun, wenn wir die modernen Möglichkeiten nicht hätten? Ich bin dankbar für die Leistungen in den Kommunikationsmedien!)