Wie willkommen sind die Schritte des Freudenboten, der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt! (Jes 52,7) Herzlich willkommen am Weihnachtsfest des Jahres 2022! Dieses uralte Prophetenwort hat auch heute noch Bedeutung. Wir alle brauchen eine gute Botschaft, hineingesagt in unsere unterschiedlichsten Lebensumstände!
Vielfältig und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; am Ende dieser Tage hat er zu uns gesprochen durch den Sohn! (Hebr 1,1) Paulus, der Völkerapostel erklärt den Hebräern, warum Gott seinen Sohn auf die Welt sendet!
Beide Schriftzitate, entnommen aus der ersten und der zweiten Lesung vom Weihnachtstag, führen uns hin zu diesen geheimnisvollen Worten des Evangeliums aus der Feder des Johannes.
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt! (Joh 1,1) Es ist die „Weihnachtsgeschichte“ wie sie uns der Apostel und Evangelist, der Lieblingsjünger Jesu, schildert. Er erzählt nicht wie Lukas von Engeln und Hirten, er berichtet uns nicht wie Matthäus von einem leuchtenden Stern und den Weisen aus dem Morgenland mit ihren wertvollen Geschenken. Johannes erzählt vom Wort Gottes das LEBENDIG wurde im Menschen Jesus von Nazaret! Für unsere menschlichen, eigentlich sehr kleinen Gehirne, nicht zu erfassen!
Ich möchte Karl Rahner, einen der größten Theologen unserer Epoche zu Wort kommen lassen, wenn er formuliert:
„Gott hat sein letztes, tiefstes, schönstes Wort
im fleischgewordenen Wort in unsere Welt gesagt.
Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt, du Mensch.
Ich bin da: Ich bin bei Dir. Ich bin dein Leben. Ich bin deine Zeit.
Ich weine deine Tränen Ich bin deine Freude.
Fürchte dich nicht.
Wo du nicht weiter weißt, bin Ich bei dir.
Ich bin in deiner Angst, denn Ich habe sie mitgelitten.
Ich bin in deiner Not und in deinem Tod, denn heute begann Ich mit dir zu leben und zu sterben. Ich bin in deinem Leben und ich verspreche Dir: Dein Ziel heißt Leben!“
Karl Rahner, kath. Theologe
Ist dies nicht überhaupt das größte Weihnachtsgeschenk an uns?