Irgendwie „stört“ das Fest des Heiligen Diakon Stephanus unser Weihnachtsgefühl! Stille Nacht! Kling Glöckchen! Ihr Kinderlein kommet! Oh du Fröhliche! Der gewaltvolle Steinigungstod des Urchristen Stephanus, so wie uns die Apostelgeschichte (Apg 6,8-60) berichtet, passt so gar nicht zu Weihnachten! Ist der Hl. Diakon ein Stör-Faktor?
Weihnachten zu feiern hat Folgen! An Jesus Christus, den menschgewordenen Gott zu glauben, forderte und fordert immer wieder Menschen heraus. Zu Weihnachten zeigt uns Gott seine Menschenliebe! Und wer sich Christ nennt, Christin, der hat die gläubige „Liebes-Pflicht“ diese Menschenliebe auch zu leben, in seinem ganz konkreten Lebensvollzug umzusetzen. Das ist nicht immer leicht!
Nichts anderes tat Stephanus als junger Diakon in der Christen-Urgemeinde von Jerusalem. Er kümmerte sich, um Jesu willen, um die, die übersehen wurden, die Witwen, die Armen und die Waisen-Kinder. Stephanus war mehr als ein „christlicher Sozial-Arbeiter“, er war zutiefst mit Jesus Christus verbunden. Und diese Verbundenheit reicht bis in seine Sterbestunde hinein, verwendet er doch bei seiner Steinigung ähnliche Worte wie Jesus am Kreuz! Kurz um: Er vergibt seinen Mördern!
Stephanus sieht den Himmel offen! Diesen Himmel hat uns Jesus durch seine Geburt, sein Wirken, durch seinen Tod und seine Auferstehung weit geöffnet! So gesehen, ist das Fest des Hl. Diakon Stephanus kein „System-Fehler“, sondern ein klares Festhalten an der Liebe Gottes – mit allen Konsequenzen! Jesus, der Retter ist da! – so singen wir es auch heute am Fest des 1. Märtyrers: Hl. Stephanus, bitte für uns!