Die Apostelgeschichte (Apg 2,14a.36-41) erzählt uns von den ersten, zaghaften Schritten der jungen Christengemeinde in der damaligen Welt. Petrus ergreift das Wort und verkündet: Kehrt um und lasst euch auf den Namen Jesu taufen zur Vergebung der Sünden! Seine Worte waren so „wirkmächtig“, dass sich nach seiner Predigt um die 3.000 Menschen taufen ließen. Petrus bewegt mit der Botschaft Jesu die Massen! Beeindruckend, fast könnte man heutzutage einen Neid bekommen, nach meinen Predigten hat sich niemand taufen lassen? Vielleicht ist das aber auch so, weil ich nur vor Getauften spreche?
Im Brief des Apostels Petrus (1 Petr 2,20b-25) lesen wir über die große Berufung der Gläubigen, Christus ihr ganzes Leben zu widmen! Petrus stellt fest, durch die Wunden Jesu sind wir alle geheilt, denn Jesus ist der gute Hirte, der sich zu den verlorenen Schafen berufen fühlte. Wenn wir biblische Texte lesen, müssen wir immer die Zeitumstände mitbedenken! Die kleinen christlichen Hausgemeinden gerieten in einem heidnischen Umfeld unter großen Druck, sie mussten sich bewähren, ihren Glauben klar darlegen, ihn verkünden und vor allem im Leben verkünden!
Der Johannes-Evangelist (Joh 10,1-10) stellt wieder einmal indirekt die große Frage aller Zeiten: Wer ist Jesus? ER ist die Tür zu den Schafen! Er schafft einen guten Zugang, er schützt seine Schafe, Er ist der Übergang. Johannes stellt klar, es ist wichtig auf Jesu Stimme zu hören, seine Stimme führt uns zum ewigen Leben, (Joh 10,10) denn Er ist gekommen, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben! Diesen Satz muss man sich auf der Zunge und am Herzen zergehen lassen!
Heute am „Guten-Hirten-Sonntag“ ist der Weltgebetstag um geistliche und kirchliche Berufe! Warum wird heute eine (junge) Frau Religionslehrerin? Ich hoffe aus Liebe, aus Liebe zu Jesus! Warum verlässt ein Mensch seine Herkunftsfamilie und lebt in einer Ordensgemeinschaft? Aus Liebe! Warum werden Männer Diakone und Priester? Aus Liebe! Warum wird man Pastoralassistent/in oder Pfarrhelferin? Aus Liebe! Warum führen Sie eine christliche Ehe? Aus Liebe! Warum schenken Sie Kindern das Leben? Aus Liebe!
Mein Tipp: Nörgeln wir heuer einmal nicht, dass es viel zu wenige geistliche/kirchliche Berufe gibt, sondern danken wir den Menschen, die geistliche/kirchliche Berufe authentisch leben – nämlich: aus Liebe!