Auch zur Zeit der Urgemeinde lief nicht alles wie am Schnürchen! Die Apostelgeschichte (Apg 6,1-7) erzählt uns davon, dass die Witwen bei der Versorgung übersehen wurden. Es ist für mich tröstlich, dass damals in diesen „Kleinst-Einheiten“ auch nicht alles perfekt war. Beeindruckend ist die Herangehensweise! Es gibt ein Problem. Es wird geäußert und gehört. Es wird eine „Diagnose“ und eine „Therapiemaßnahme“ erstellt. Es wurde ein neuer Dienst „erfunden“, die Diakone, sie sollen sich darum kümmern, dass in der Gemeinde niemand übersehen wird! Diese „Maßnahme“ führte sogar zu einer Vergrößerung der Gemeinschaft. Ist so etwas heute auch möglich?
Im ersten Petrus-Brief (1 Petr 2,4-9) lesen wir von einem geistlichen Haus das erbaut wird. Wir sind diese lebendigen Steine, von denen der Hl. Petrus spricht und Jesus ist der Eckstein. Die Kirchengemeinschaft ist eine (ewige) „Baustelle“ damals wie heute. Mit „Kirche bauen“ werden wir als Gemeinschaft nie fertig werden! Kirche darf nicht zum einem „Gebäudeverwaltungsverein“ werden, oft können kirchliche Immobilien zur Last werden. Du und ich, wir alle rund um den Erdkreis sind lebendige Bausteine von Kirche! Ist uns als Christen das noch bewusst?
Ich habe schon öfters gesagt, dass mich der Apostel Thomas fasziniert! Das Johannesevangelium (Joh 14,1-12) erzählt uns wieder von einer seiner Fragen an Jesus. Jesus erzählt von den himmlischen Wohnungen und sagt das „man“ den Weg dorthin kennt. Für Thomas ist dieser Weg nicht erkenntlich! Dort wo die anderen Jünger aus Verlegenheit schweigen, fragt Thomas konkret nach. Die Antwort Jesu ist kurz und klar: Er ist der Weg! Der Weg zu Gott heißt „Jesus“! Wollen wir diesen Weg mit allen Konsequenzen beschreiten?