Diese Bibel-Bilder sind uns vertraut: Jesus segnet die Kinder, heilt die Aussätzigen, predigt von Gott seinem Vater in Wort u. Tat und erweckt seinen toten Freund Lazarus aus dem Tod. Aber mit dem Bild von Jesus das uns letzten Sonntag vor das geistliche Auge gestellt wurde, dass er mit einer Geisel aus Stricken die Verkäufer, Geschäftemacher, Ziegen und Rinder aus dem Tempel jagd, mit diesem „Bild“ tun sich manche schwer, weil es eben so gar nicht in unser „zuckersüßes“ Bild von Jesus dem Christus passt!?
Bei einer Pfarrwallfahrt nach Bayern besuchten wir eine sehr große und alte Klosterkirche. Vollgestopft mit Gold und barocken Engeln „lobte“ dieser Kirchenraum die Größe und Allmacht Gottes.
Als wir das Gotteshaus betraten sahen wir jedoch riesengroß über dem Eingangtor das Bild von der sogenannten „Tempelreinigung“. Was habt sich der Baumeister dieser Kirche wohl gedacht, dass er genau dieses Bild an den Eingang malen ließ und nicht etwas den „Guten Hirten“ mit vielen Schafen?
Vielleicht weil er uns sagen wollte, lass alles draußen was nicht hier hereingehört. Vielleicht denken jetzt ja viele an: Kaugummi und eingeschaltete Handys oder dergleichen!
Dieses Bild kann man aber auch „positiv“ anschauen, denn dann ruft es uns auf: Nimm alles mit hinein, was den Gottesdienst fördert und vertieft. Nimm dein Leben mit hinein, mit allen Freuden und Sorgen! Nimm deinen guten Willen mit hinein. Nimm deine Familie mit hinein und wenn manche nicht mehr mitgehen wollen, dann nimm sie eben im Gebet mit herein!
Bei großen Veranstaltungen ist es nun Vorschrift geworden, dass man Security-Männer sogenannte „Türsteher“ engagiert, die nach dem Rechten schauen sollen. „Der Eifer für das Haus Gottes verzehrt ihn!“, so lesen wir im Evangelium von letzten Sonntag!
Jesus steht an jeder Tür seiner Kirche, aber nicht als aufgeblasener Türbewacher sondern als Christus der uns sagt worauf es im Leben und im Gottesdienst ankommt, nämlich offen zu sein für Gott so wie jede offene Kirchentür uns auffordert einzutreten!
Möge dieses provokante Bibel-Bild uns helfen, damit unsere Kirchen keine „weltlichen-Geschäfte“ werden, sondern geistliche Orte des Gebetes bleiben, meint euer Pasti Manuel