Die JungscharOldies-Gruppe in unserer Pfarre ist eine echte Besonderheit! Viele Pfarren beneiden und um dieses Angebot. Vierzehntägig treffen sich die SchülerInnen der 3. u. 4. Klasse Neue Mittelschule oder Gymnasium zu ihren abendlichen Heimstunden in den Jugendräumen. Von 20-22 Uhr gibt es Programm. Um 21 Uhr, zur Halbzeit, gibt es immer eine Sinngeschichte zum Nachdenken für die jungen Leute! Nächstes Treffen: SA 24. Jänner!
Hier die Geschichte zum Nachlesen:
„Immer diese Hetzerei, nie kann man mal in Ruhe eine Kleinigkeit essen! Dieses muss bis zum Mittag noch fertig werden, jenes eilt!“ Leise vor sich hin schimpfend betrat Petra das Selbstbedienungsrestaurant und reihte sich in die Schlange der hungrigen – eiligen Mittagspausierenden. Wie so oft hatte sie im letzten Augenblick noch einen ganz dringenden Auftrag bekommen, so dass für die Mittagspause eigentlich gar keine Zeit blieb. Endlich kam die Reihe an sie. „Eine Gulaschsuppe mit Brötchen bitte!“
Na wenigstens das war schon mal geschafft. Suchend schaute sich Petra nach einem Sitzplatz um. A-ja, dort hinten sah es doch recht gemütlich aus. Schnell an den Tisch und erst einmal das Tablett und die Tasche abgestellt.
Kaum saß die sowieso schon Gestresste, da bemerkte sie, dass der Löffel fehlte. Also schnell noch einmal zurück und das nötige Esswerkzeug besorgen.
„Das Tablett und die Tasche kannst du einen Augenblick stehen lassen!“ dachte sie bei sich. Schließlich war man hier unter zivilisierten Mitteleuropäern, da würde ja wohl niemand die Suppe auslöffeln und die Tasche entwenden!
Mit diesem Gedanken marschierte Petra noch einmal zurück und kam bald darauf mit einem Löffel bewaffnet an ihren Tisch. Sie staunte nicht schlecht, denn ein männlicher Mensch undefinierbarer Herkunft saß vor ihrer Gulaschsuppe und tauchte gerade seinen Löffel ein. Völlig verblüfft setzte sich Petra erst einmal hin. „Entschuldigung, das ist meine Suppe!“
Der Angesprochene lächelte freundlich. „Perdone, No entiendo.“ führte seinen Löffel zum Mund und biss herzhaft in das Brötchen.
„Natürlich, ein Ausländer und verstehen tut er auch nichts…“ Petra war entschlossen ihre Mahlzeit zu verteidigen. Sie tauchte ihrerseits den Löffel in die Suppe und führte ihn zum Mund. Sollte der fremdländische Suppenräuber doch sehen wo er blieb.
Der runzelte verwirrt die Augenbrauen, löffelte aber weiter, während er höflich etwas fragte, das Petra völlig unverständlich war. Sie ließ sich nicht beirren, sondern brach sich ein Stück Brötchen von der unangegessenen Seite ab. „Sicher ist sicher!“
„Das ist meine Suppe“, betonte sie noch einmal. Der unverschämte Mensch zuckte die Schultern. Was blieb der sowieso schon Gestressten übrig: Sie teilte ihre Suppe zwangsläufig, wobei sie den Suppendieb mit bösen Blicken aufspießte.
Nachdem die kleine Terrine bis fast auf den Grund geleert war, stand der inzwischen völlig verwirrte Mann auf und entfernte sich hastig.
„Na so etwas“, Petra tastete nach ihrer Tasche, die sie unter dem Tisch abgestellt hatte. Panik überkam sie, denn offensichtlich war die nicht mehr vorhanden. Sie schlug sich vor den Kopf. Natürlich, der dreiste Ausländer war gar nicht auf ihre Suppe aus gewesen. Er hatte es von Anfang an auf ihre Handtasche abgesehen gehabt. Das las man doch immer wieder.
„Ich Kamel, da meckere ich wegen dem Essen und in der Zwischenzeit haut der Typ mit meiner Tasche ab!“
Petra sprang auf und schaute sich um. Vielleicht würde sie den frechen Dieb noch sehen. Das war nicht der Fall, aber sie sah etwas völlig anderes: Eine Tischreihe weiter stand eine Terrine mit jetzt kalter Gulaschsuppe auf und ihre Handtasche unter dem Tisch…