Meine derzeitigen „Wege“ sind vom Pfarrhof in die Pfarrkirche, in die Bäckerei, in die Fleischhauerei, in das kleine Gemischtwarengeschäft am Hauptplatz und in die Friedhöfe unseres Pfarrverbandes. Leider können wir die Begräbnisse derzeit nicht so feiern, wie wir es gewohnt sind, mit großen „Seelenmessen“ und herzlicher Anteilnahme vieler Menschen. In diesen Tagen „entwickeln“ sich anderen Feierformen. Ich erlebe diese sehr kleinen Begräbnisfeiern mit den engsten Angehörigen als sehr intime „Begegnungen“, man kann als Seelsorger im Abstand von 2 Metern, trotzdem in diesen Kurz-Gottesdiensten den Angehörigen sehr, sehr nahe sein. Mit „intim“ meine ich „sehr nahe und vertraut“! Auch ein befreundeter Bestatter bestätigte mir diese Einschätzung, ihm gehe es bei den „Aussegnungen“ und Abholungen der Verstorbenen ähnlich. Ich als Trauer-Seelsorger bemühe mich, diese „außerordentlich“ erlebten Begräbnisfeiern, besonders persönlich zu gestalten, auch den Angehörigen Raum zu geben, mitzugestalten, mitzulesen, gemeinsam ein Gebet zu sprechen. Viele „Begräbnisse/Trauerfeiern im großen Stil“ werden sicher nachgeholt, an diesen Tagen feiern wir Trauergottesdienste und besuchen im Andenken die Gräber der Verstorbenen. Für alle die keine Seelenmesse „bekommen haben/werden“, wird ein gemeinsames Requiem gefeiert! Auch der Allerseelen-Tag 2020 wird eine besondere, neue Bedeutung bekommen! Herr, gib allen Verstorbenen die ewige Ruhe! Amen.
P.S.: Die Rückmeldungen der Angehörigen sind äußerst positiv! „Wir konnten uns gar nicht vorstellen, dass das Begräbnis in dieser „Anders-Zeit“ so berührend sein kann! Danke für Ihre Mühe! Der kleine Kreis hatte auch etwas Besonderes an sich!“