Vor einigen Tagen habe ich folgende WhatsApp-Nachricht bekommen:
Weihnachten fällt dieses Jahr aus, weil:
Die Heiligen 3 Könige haben Einreiseverbot.
Die Hirten sind in Kurzarbeit und Homeoffice.
Maria und Josef haben sich an die Ausgangssperre zu halten.
Der Stallbesitzer hat Beherbergungsverbot.
Zu viele Engel würden gegen die 2 Haushalte-Regel verstoßen.
Der Ochse weigert sich einen Maul-Nasenschutz zu tragen.
Und der Esel mit seinem dauernden „I-ah“, der sollte sich schleunigst in Quarantäne begeben und sich testen lassen.
Spaß beiseite! Ich habe euch heute meine Weihnachtspost mitgebracht, ich habe heuer interessanter weise mehr Post bekommen, als in den letzten Jahren! Ich glaube, dass diese Zeiten in den wir leben und alle ver-ändern! Ein Weihnachtsbilett geht mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf, darin stand als Überschrift: „Was bleibt zu 2020 noch zu sagen?“
Eine gute Frage! Niemand von uns hat je zuvor solche Zeiten und Umstände erlebt, wie sie uns gerade ALLE herausfordern. Die ganze Welt! Ja und vielen hat es auch die Sprache verschlagen … Und ich denke mir, was will Gott uns heute sagen? Mit diesem Fest, dass nicht ausfallen darf und kann – und auch nicht ausfällt, wir feiern es gerade hier in der Kirche! Was will Gott uns sagen mit diesem kleinen Kind namens Jesus in der Krippe, dass wir alle betrachten, dieses Kind, dass uns seine kleine Arme entgegenstreckt? Das größte Problem unserer Zeit, so habe ich es von einem Professor gehört, ist die Angst! Die Angst macht uns Krank! Und Angst, wer kennt sie nicht – vielfältig gestaltet sich die Angst. Angst engt uns ein, engt unseren Blick, engt unsere Gedanken ein, engt unser Herz ein … Der Prophet Jesaja, 600 Jahre vor Jesus, sagt uns diesen Erlöser schon voraus! Gott der HERR wird sein Volk trösten und erlösen! Für mich heißt das: Gott befreit sein Volk, uns alle von der „Lebensangst“! Und der Verfasser des Hebräerbriefes lässt schon ähnliche Worte anklingen, wie wir sie im Weihnachtsevangelium nach Johannes gehört haben: Gottes machtvolles Wort hat den Menschen Erlösung gebracht. So kurz, klar und knapp lassen sich die Lesungen des heutigen Festtages zusammenfassen.
Was bleibt zu 2020 noch zu sagen? Ja, was will Gott uns sagen mit dieser Heiligen Nacht, mit diesem Weihnachtsfest im weltweiten Corona-Jahr 2020?
Karl Rahner, der große Theologe und Priester bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt:
Gott hat sein letztes, tiefstes, schönstes Wort
im fleischgewordenen Wort in unsere Welt gesagt.
Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt, du Mensch.
Ich bin da: Ich bin bei Dir. Ich bin dein Leben. Ich bin deine Zeit.
Ich weine deine Tränen Ich bin deine Freude.
Fürchte dich nicht.
Wo du nicht weiter weißt, bin Ich bei dir.
Ich bin in deiner Angst, denn Ich habe sie mitgelitten.
Ich bin in deiner Not und in deinem Tod, denn heute begann Ich mit dir zu leben und zu sterben. Ich bin in deinem Leben und ich verspreche Dir:
Dein Ziel heißt Leben.
Muss Gott noch mehr sagen? Haben wir es gehört, wollen wir es hören?
Weihnachten darf nie ausfallen, weil es um unser Leben geht!