Diakon Manuel Sattelberger
Predigt zum Hochfest Erscheinung des Herrn – Fest der Heiligen 3 Könige
I. L: Jes 60,1-6 | EV: Mt 2,1-12
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Familie, liebe Kinder, geschätzte Jugend, versammelten Gottesdienstgemeinschaft, Hochverehrte gekrönte Häupter mit eurem Hofstaat den Sternträgern und BegleiterInnen, dem 3-Königs-Team unserer Pfarre!
Heute feiern wir das Fest der Heiligen 3 Könige, wir feiern diese 3 weisen Männer die aus dem Osten aufgebrochen sind, um den König der Könige zu suchen! Leider wissen wir gar nicht viel über diese Herren, ihres Zeichens die akademische Elite ihrer Zeit. Begraben sind sie im wunderbaren Kölner Dom. Aber auch dorthin sind sie erst über Umwege gekommen!
Es gibt einen Jesusfilm mit dem Titel „Es begab sich aber zu der Zeit“ (man findet ihn unter diesem Titel auch auf Youtube – sogar in Deutsch) den ich mir Jahr für Jahr rund um die Weihnachtszeit anschaue. Ich habe den Film schon sicher 20 Mal gesehen und immer entdecke ich etwas Neues, ja berührt er mich mit seiner Menschlichkeit immer wieder. Besonders die drei Weisen aus dem Morgenland werden sehr menschlich dargestellt. Sie leben in einem schönen Haus, schön eingerichtet mit allem Komfort, man kann sicher auch „Palast“ dazu sagen. Sie haben beobachten die Sterne ganz genau, in einem großen Wasserbecken spiegeln sich die Sterne. Sie studieren die Texte, Prophezeiungen und Vorhersagen ganz genau.
Einer der 3 Weisen beschließt aufzubrechen. Man spürt die Sehnsucht, die Begeisterung in ihm! Den beiden anderen Weisen ergeht es nicht so, sie zweifeln, wissen nicht so recht ob es eine gute Idee ist aufzubrechen. Sie suchen Ausreden: Es ist zu gefährlich sagt der Eine. Der Stern leuchtet doch bei uns auch, warum ihm nachgehen? Es ist vergeudete Zeit solange auf Reisen zu sein! Der 2. kann ohne seine Astronomischen-Instrumente und Karten nicht leben, will nicht auf seinen Lebensstandart und das gute Essen verzichten! „Du kannst eh ein zweites Kamel mitnehmen für deinen Proviant!“, sichert im der total überzeugte Sterndeuter zu! Von mir aus auch ein 3. Kamel!
In dem Film reisen dann wirklich nur 2 Sterndeuter voll bepackt ab. Der 3. schaut den Abreisenden nach und ruft: „Ihr Narren!“. Ein paar Tage später reist dann aber auch der 3. Sterndeuter nach, findet seine 2 Kollegen bei einer Rast und sagt bei seiner Ankunft: „Ihr habt die Karten vergessen!“.
Liebe Schwestern und Brüder, warum erzähle ich euch diese Geschichte? Weil sie uns helfen kann die 3 Weisen aus dem Morgenland und ihre Beweggründe zu verstehen! Am meisten berührt mich die Menschlichkeit dieser Männer! Und irgendwie ähneln sie uns! Jeder von uns kann sich in einem der 3 wieder finden. Viele von uns tragen eine große Hoffnung in sich! Sind auf der Suche nach der Wahrheit, nach einem guten Leben! Suchen nach der Liebe des Lebens! Suchen nach Gott! Andere sind zu bequem und stellen die Warum-soll-ICH-das-tun-Frage! Wieder andere brauchen eine längere, sagen wir einmal „Aufwärmphase“ und starten dann durch so wie der zuerst Daheim gebliebene König!
Ich danke unseren 80 Kindern und Jugendlichen, die sich heuer wieder auf das Abenteuer „Sternsingen-gehen“ eingelassen haben um ihre Stimmen für die Ärmsten der Armen erklingen zu lassen, die Botschaft der Geburt Jesu in die Häuser und Wohnungen zu bringen, den Segen an die Türen zu schreiben oder neu „zu kleben“ und um Spenden zu sammeln! Es beeindruckt mich alle Jahre wieder, dass die Sternsinger in ganz Österreich mehr Spenden sammeln als das berühmte „Licht ins Dunkel“ trotz seiner Medienwirksamkeit und Omnipräsents.
Wir ihr sicher alle wisst, durfte heute eine Sternsingergruppe in der Wiener Hofburg im Spiegelsaal unseren Bundespräsidenten treffen. Auf der Pfarrhomepage könnt ihr alle Foto anschauen! Unsere 4 Kinder wurden gefragt was für sie das Aufregendste gewesen ist: Gabriel: Das Interview mit dem ORF. Matthias: Die kleinen Snacks. Anna-Lina: Die Zugfahrt. Helena: Das Shake-Hands mit dem Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer. Lena: Die Fotosession mit dem Bundespräsidenten.
Ich frage mich, wenn wir die 3 Weisen aus dem Osten fragen könnten was für sie in jener Heiligen Nacht das Aufregendste gewesen ist, was würden sie uns sagen?
Im Film knien die 3 Weisen vor dem Jesuskind in der Krippe und einer sagt mit gerührter Stimme, den Tränen nahe: Gott ist wirklich Mensch geworden!
Liebe Schwestern und Brüder! Nehmen wir uns die „Heiligen Drei“ als Vorbild, immer wieder, und immer wieder neu, Gott zu suchen! Verlassen wir unsere Bequemlichkeiten und machen wir uns auf den Weg zu Ihm! Und im Sinne unserer Sternsingern möchte ich abschließend festhalten: Wenn du Gott gefunden hast und in seine Liebe eintauchst, tauchst du neben deinem Mitmenschen wieder auf! Neben dem der deine Hilfe so dringend notwendig hat oder dich Not wendend braucht! Amen.