Mani's Blog

Hier das ganze TIPS-Interview zum Nachlesen:

TipsBerichtFastenzeit
Anlässlich des Beginns der Fastenzeit sprach Tips (Redakteur Tobias Hörtenhuber) mit Diakon Manuel Sattelberger (34), dem Pastoralassitenten der Pfarre St. Valentin über den Sinn dieser Zeit des Verzichts, seine persönlichen Fastenvorsätze und seinen Rat an die Jugend.

Worin liegt für Sie der Sinn der Fastenzeit?

Der Sinn kommt vom Ziel her. Am Ende der Fastenzeit feiern wir Christen Ostern. Wir feiern das Jesus Christus von den Toten auferstanden ist. Das ist kein G’schichtl oder ein frommes Märchen! Der Tod und die Auferstehung Jesu sind das Zentrum des Christentums. Die Fastenzeit ist „Die große Chance“, nicht um unser musikalisches Talent der Weltöffentlichkeit via Fernsehshow zu zeigen, sondern unser geistlich-spirituelles Talent neu zu beleben. Es geht darum, dass ich meine ganz persönliche Jesus-Beziehung, meine Gottesbeziehung (wieder genauer) anschaue und versuche sie zu festigen. Auch Neuanfänge sind wichtig im Leben eines Menschen, die Fastenzeit ist „die“ Zeit dafür.

Wie bereiten Sie sich persönlich auf Ostern vor, haben Sie Fastenvorsätze?

Ich liebe Schokobananen und könnte sich kistenweise verputzen. Tue es auch – und man sieht es mir an! Wir Christen sind ja keine Kostverächter. Aber die Fastenzeit ist auch eine große Einladung, uns zu reduzieren, wieder wesentlicher zu werden, nicht immer alles haben zu müssen.
Ich halte es mit den Worten des Priesters Angelus Silesius: „Mensch, werde wesentlich!“ Wir leben im Überfluss, es tut uns Gesättigten gut wenn wir einmal „nur eine Suppe essen und ein Schnitzel zahlen“, ich meine damit eine Spende für die Armen zu geben. In unserer Diözese St. Pölten gibt es den Fastenwürfel als Spendenbox.

Sonst irgendetwas, was Sie reduzieren möchten?

Ja ich versuche heuer einmal das Facebook-Fasten. Mein Vorsatz: Anstatt Fernsehen und Facebooken, die Bibel wieder aus dem Regal zu holen und darin Jesus „live“ zu erleben – religiöses Kopfkino eben. Selbstverständlich gehört für mich das Mit(er)leben in der Pfarre wesentlich dazu. Mein Tipp: Besuch die Gottesdienste in deiner Pfarre wieder einmal! Überwinde den inneren Schweinehund und schwing dich am Sonntag in die Kirche zur Hl. Messe und wer am Sonntag unbedingt ausschlafen muss, hat am Samstagabend vielerorts auch ein Gottesdienstangebot. Also: Es gibt keine Ausreden mehr. Fühl dich willkommen, die Türen der Kirchen stehen weit offen – für jedermann und jederfrau!

Gerade bei Jugendlichen ist ja Fasten nicht besonders „in“.

Für viele junge Menschen ist die ganze Kirche mit allem drum und dran nicht unbedingt hoch im Kurs. Leider. Eigentlich schade, denn ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Kirche eine wichtige Botschaft für die jungen Menschen hat. Hat, nicht hatte! Denn wer sonst auf der Welt verkündet dir, dass Gott zu dir steht? Dass Gott dich bedingungslos liebt? Niemand! Der junge Mensch von heute hat viel um die Ohren, ist immer im (Freizeit-) Stress und dreht sich oft im Kreis der vielfältigen Angebote. Den jungen Menschen möchte ich Mut machen, sich in ihren Pfarren zu engagieren. Die Kirche, die Pfarren brauchen euch! Wir brauchen junge Leute.

Ihr Tipp hinsichtlich der Fastenzeit?

Mein Tipp an die Jugend? Handy-Fasten, Internet-Fasten oder Facebook-Fasten. Kleine Vorsätze nehmen, kleine Schritte machen. Sich nicht überfordern! Den Computer abdrehen und einmal einen Freund, eine Freundin besuchen, miteinander reden und vor allem das Handy dabei nicht mitnehmen. Die „Zeitfresser“ im Leben aufspüren und anderen Menschen, Gott und sich selbst Zeit schenken – das wohl Kostbarste in unserer Zeit.

Was sind Ihre kirchlichen „Highlights“ in der Osterzeit?

Das Fest der Feste ist die hochheilige Osternacht und der Ostersonntag. Aber nicht weil da der Osterhase kommt, sondern weil wir die Auferstehung Jesu feiern, die auch mit unserem Leben zu tun hat. Jesus ist der Garant, dass auch unser Leben im Tod nicht endet, sondern sich hinein wendet in die großartige Liebe Gottes. Zu Ostern stehen die Türen der Kirchen wieder weit offen für alle Menschen. Wichtig ist, dass wir auch das Herz öffnen, damit die Osterbotschaft unser ganz konkretes Leben erfüllen kann.