Am Erntedanksonntag kam nach der Hl. Messe ein älterer – sehr kritischer – Mann auf mich zu und bat mich ich möge doch endlich einmal den Scheinwerfer der den Hl. Valentin im Hochaltar beleuchtet richtig einstellen. „Sein Gewand interessiert mich wirklich nicht, leuchtet ihm ins Gesicht!“, war der Auftrag des aufmerksamen Herrn.
Am Abend ging ich in die Kirche um nachzusehen ob die Beobachtung des kritischen Geistes auch wirklich stimmt. Er hatte recht! Bei Dunkelheit konnte man es genau erkennen: Der Strahler leuchtete nur auf die Füße und das Gewand des Hl. Valentin und sein Gesicht war im Dunkeln.
„Das Gewand interessiert mich nicht!“, so konnte ich nch den Mann reden hören. Ist das Gewand wirklich so unwichtig? Am 28. Sonntag im Jahreskreis begegnen wir einem Hochzeitsgast auf der Hochzeit eines Königs nicht im Festgewand und der unpassende Gast wurde mehr oder weniger sanft hinausgebeten.
Was ist mit dem Gewand gemeint? Sicher nicht ob ich heute die schwarze oder die graue Hose anziehe! Ich glaube hier stellt sich uns biblisch die Frage welches Glaubensgewand trage ich? Sind meine Kleidungstücke aus dem Stoff der Liebe gewebt oder kleide ich mich lieber in Neid und Hass? Lasse ich den Anzug meiner Freude im Kasten hängen oder habe ich ihn vielleicht schon zur Altkleidersammlung gegeben?
Was ziehst du an? – gemeint sind nicht die Sachen die du in deinem Kasten findest!