Diakon Manuel Sattelberger –
Predigt zum 16. Sonntag im Jahreskreis A – „Unkraut-Menschen?“
L: Weish 12,13.16-19 – Gottes Stärke ist Gerechtigkeit!
EV: Mt 13, 24-43 – Wer Ohren hat der höre!
Die Lesung war entnommen aus dem Buch der Weisheit! Weisheit … das ist mehr als Intelligenz und „Gescheitheit“, ist mehr als Wissen, Gelehrsamkeit und Studium. Selten habe ich „Weisheit“ bei „Studierten“ erlebt, oft bei ganz einfachen, unscheinbaren (alten) Menschen.
Das Stichwort „Gerechtigkeit“, damit hat jeder seine Erfahrungen, gute und weniger gute, die Bibel sagt zu nicht gut „böse“.
Der namenlose Verfasser der Weisheitslehren, ist davon überzeugt, dass Gottes große Stärke die Gerechtigkeit ist! Viele leiden unter Un-Gerechtigkeiten, sind gekränkt und werden krank wegen fehlender Gerechtigkeit. Im Kleinen, wie im Großen, es ist dasselbe Grundproblem. Und es scheint dieses Problem, schon so lange zu geben, als es Menschen gibt.
Trostvoll ist, liebe Schwestern und Brüder, dass das Buch der Weisheit uns Menschen Umkehr zutraut! Wir Menschen haben unseren Verstand, mehr noch das Gewissen dazu erhalten, unser tun und reden zu reflektieren, auf die Richtigkeit vor Gott hin, zu überprüfen!
Bei Gott, und das zu glaubend zu wissen, ist meines Erachtens „Weisheit“, gibt es immer eine Umkehrmöglichkeit, gleichsam einer freundlichen „Navi-Stimme“ die immer wieder dazu einlädt, ohne müde zu werden, umzukehren.
Für Umkehr hat mir Frere Roger ein anderes Wort geschenkt, dass es für mich noch besser ins Wort bringt „hinkehren“ zu Gott! Neuorientierung!
Jeder Sonntag, möchte so ein Tag im Verlauf der Woche sein, an dem wir bewusst innehalten, Gott Zeit schenken, mehr Zeit für das Miteinander haben, Erholung erfahren, aber auch uns anhand der Bibel, der Worte Jesu, neu auszurichten, uns neu zu orientieren! Wo stehe ich heute ganz ehrlich, wo möchte ich hin, wo sollte ich hin?
Das Wirklichkeit werden zu lassen ist nicht einfach! Das Sonntagevangelium berichtet uns ebenfalls von diesem „Problem-Feld“ im wahrsten Sinn des Wortes, wenn Jesus von einem Ackerfeld erzählt, auf dem der Landwirt Unkraut entdeckt! Was da aufgeht, hat er nicht gesät, glaubt er zumindest!
Spritzmittel gegen Unkraut oder andere Methoden gab es vor 2000 Jahren nicht! Wichtig ist, diese Geschichte als Gleichnis zu sehen: Mit dem Acker ist unser Leben gemeint, auch in unserem Leben gibt es beide Erfahrungen „Gutes“ wächst, vorüber wir uns freuen, aber es keimt auch Unkraut, „Böses“ um in der klaren Bibelsprache zu bleiben.
In uns gibt es beide Pole und noch ganz viel dazwischen! Wichtig ist, sich der Sachlage, meiner Lebensrealitäten klar und bewusst zu werden, zu sein.
Am Ende, so das Evangelium wird einmal „ausgemistet“, dann wird das Gute vom Un-guten getrennt!
Wer Ohren hat der höre! Diesen letzten Satz des heutigen Evangeliums, verstehe ich als Mahnung und Auftrag zugleich. Offen zu sein, sensibel zu bleiben für das Gute und Un-Gute in meinem Leben. Aber auch das Gute und Un-Gute unserer Mitmenschen!
Wir Christen haben es heute gehört! Wir könnten nicht sagen, es hat uns ja niemand gesagt, dass einmal die „große Ernte“, die Unterscheidung, Entscheidung kommt!
Achtung: Jesus will uns nicht Angst machen, sondern Mut geben, unser Leben gut-tuend zu gestalten! Unkraut und Ungutes gibt es eh schon genug, viel zu viel auf der Welt!
Leben wir das Gegenteil mit der Hilfe Jesu! Amen.