Das Wort um das sich meine heutigen Gedanken drehen ist das in mostviertler Mundart ausgesprochene „zuwilana“ (Hochdeutsch: sich hinlehnen, etwas hinlehnen, anlehnen)!
Am Freitag war ich mit 40 Ministranten aus der Diözese St. Pölten in der Basilka um uns die Gnadenstatue einmal ohne Prunkgewand anzuschauen. Berührende Szenen: betende Menschen knien vor dem Altar in dem die kleine Mariastatue mit Kind aufbewahrt wird. Viele von uns hat es auch „hingezogen“. Auch wir haben uns niedergekniet. Als wir uns niederknieten sagte ein schon großer jugendlicher Ministrant: „I werd hoit a an Vater Unser zuwilana!“ Im ersten Moment schaut man(uel) bei so einer Aussage, fand sie dann aber sehr tiefgehend, hat doch dieser junge Mann wirklich mit geschlossen Augen still gebetet. Für mich war dieser Anblick DAS Glaubenszeugnis dieses jungen Menschen!
Und ich bin davon überzeugt, dass man sich zur Mutter Gottes auf jeden Fall „zuwilana“ kann und darf! Sich irgendwo „anlehnen“ können ist oft ein gut-tuender Moment. Unser persönliches Gebet kann auch so ein „zuwilana“ werden – indem wir Gott unsere Bitten und unseren Dank „hinlehnen“ und unser Leben bei IHM anlehnen können!Ich wünsche dir viele Momente, in denen du dich auch „zuwilana“ kannst – so wie es mein junger Freund in Mariazell eindrucksvoll vorgemacht hat, meint dein Pasti Manuel