Im Evangelium vom Palmsonntag (Mk 11,1-10) hören wir wie Jesus seinen Jüngern den Auftrag gibt, einen Esel für seinen Einzugsritt zu besorgen. Detailliert sagt ihnen Jesus wo sie diesen Esel finden, was sie sagen und tun sollen. Spannend! Warum ist das Jesus so wichtig? Wäre es nicht „standesgemäß“ auf einem Pferd als Heilsbringer von der Stadtbevölkerung empfangen zu werden? Der Esel ist neben den Palmen das Zeichen des Palmsonntages: Jesus kommt nicht mit Macht, sondern mit der Ohnmacht seiner Liebe, mit der Vollmacht der Barmherzigkeit, mit der Liebe Gottes zu uns Menschen! Er will Jerusalem Frieden bringen, daher das „Friedenstier“ Esel, nicht das „Kriegstier“ Pferd. Der Esel ist ein Lasttier, auch ein „Zeichen“ für Jesus selbst, der alle Lasten der Welt, alle Sünde wie wir sagen „FÜR UNS“ getragen und ertragen hat!
Ich möchte die „Esel-Sache“ noch von einer anderen Seite beleuchten: Bist DU demütig genug um ein Esel für Jesus zu werden, der ihn HEUTE in die Städte und Ortschaften, zu deinen Mitmenschen trägt? Ja, „Esel“ ist in unseren Breiten ein Schimpfwort, oft verbunden mit der Eigenschaft „dumm“. Ich möchte ein Esel sein für Jesus, kein dummer, sondern ein dankbarer Friedensbringer!
Diakon Manuel Sattelberger
Foto: Palm-Esel der Stadtpfarrkirche, Hanspeter Lechner