Filialkirche Rems

Die Filialkirche zur Hl. Maria Magdalena in Rems

Zur älteren Geschichte des Dorfes Rems lassen sich nur Vermutungen anstellen. Offenbar wurde eine in einer Wallanlage stehende Burg zur Kirche umgebaut. Dafür sprechen die großen Buckelquader und vor allem die Stiege, die in der Mauerstärke auf den Dachboden führt.

Um 1204 wird der Ort zum ersten Mal genannt in den Reiserechnungen des PassauerBischofs Wolfger von Erla, der aus unserer Gegend stammte.

Im 13.Jhdt. wurde in dieser Ortschaft eine romanische Kirche errichtet, die der Hl. Maria Magdalena geweiht ist. An der östlichen Außenmauer ragen Buckelquarder aus dem Mauerwerk heraus, die für das 12. Jhdt typisch sind und auf eine Burg als Vorgängerbau schließen lassen. Auch die schmale, kaum 40 cm breite Mauertreppe weist auf einen Wehrbau hin.

1447 Erste Nennung der Kirche in einem Steuerbuch der Herrschaft Wallsee.

Im 15./16. Jhdt. wurde das spätgotische Langhaus mit Empore und Maßwerkbrüstung umgebaut.

An der Südwestecke der Kirche befindet sich das mit Masken und Blättern verzierte spätromanische Portal mit der Darstellung des segnenden Christus als Tympanonrelief. Fraglich ist, ob das Portal früher an der Westseite war und später hierher versetzt wurde. Belegt ist, dass in der Gotik dem Portal eine Vorhalle vorgebaut wurde, die der Reromanisierung zum Opfer fiel.

1731 wurde der alte Remser Kirchturm abgebrochen und durch einen Dachreiter an der Westseite ersetzt.

1733 wurde die Kirche durch den Wiener Stukkateur Karl Anton Zeronetti renoviert und verputzt. Damals wurde wahrscheinlich auch die barocke Sakristei angebaut.

1736 wurde der barocke Hochaltar aufgestellt. (Das Bild ist im Museum!)

1767 erhielt Rems eine neue Orgel von Nikolaus Rummel. Die heute in der Kirche befindliche barocke Orgel stammt aus dem Stiftskonvikt Seitenstetten und wurde 1947/48 aufgestellt.

1769 Neuer Dachstuhl für die gesamte Kirche (datiert am Kehlbalken des Presbyteriums).

1905 wurden wichtige Veränderungen am Kirchengebäude vorgenommen. Gesamtrenovierung und „Romanisierung“ der Kirche (Kosten: 8700 Kr.) Die Vorhalle beim Portal wurde entfernt, die unregelmäßigen Fenster brachte man in eine Reihe. Die übertünchten, gotischen Steinrippen und die romanischen Bögen wurden freigelegt.

Das Inventar musste einer neoromanisch – neugotischen Ausstattung weichen.

Von Oberhuber stammten die zwei Baldachinaltäre im neugotischen Stil, der Herz-Jesu-Altar an der Südseite und der Herz-Mariä-Altar an der Nordseite des Langhauses. Der Hochaltar wurde mit einer Plastik der heiligen Maria Magdalena versehen. Die Butzenscheiben für die neuen Fenster lieferte die Firma Penner aus Linz.

1953 Einleitung des elektrischen Stromes

1950/60 Auswechslung des Turmzwiebels

1975 Erneuerung des Daches

1992 Renovierung und Färbelung des Turmes. Die Kirche erhält eine zweite Glocke, die der Hl. Maria Magdalena geweiht ist.

1994 Neuausmalung der Kirche, Reparatur der Fenster, Erneuerung der Elektroinstallationen, die Sakristei erhält einen neuen Fußboden (alte Solnhofner Platten), Licht wird in die Sakristei eingeleitet (bis dahin gab es bei Abendmessen nur Kerzenlicht in der Sakristei), die Sakristeikästen wurden renoviert.

An der Nordseite wurden die noch fehlenden Dachrinnen angebracht. Ein Sickerschacht für das Regenwasser wurde geschaffen und die Orgel wurde von der Firma Bergler aus Krems renoviert.

2019 wurde der neue Volksaltar eingeweiht!