Gedanken von Diakon Manuel Sattelberger
30. Sonntag im Jahreskreis: Gott „fragt“
Der Evangelist Markus (Mk 10,46-52) erzählt uns vom blinden Bartimäus. Eine meiner Lieblingsbibelstellen seit Kindertagen. Ich sehe noch die Bilder in der Kinderbibel vor mir, ein laut schreiender Bettler mit einem dunkelroten Kopf vor lauter Anstrengung. Die Menschen in Jericho wollten ihn „mundtot“ machen, er soll schweigen. Jesus über-hört und über-sieht Bartimäus nicht! Er geht auf ihn zu. „Hab erbarmen mit mir Sohn Davids!“, so schreit er laut. Dieser blinde Mensch hat erkannt, WER Jesus ist, der „Sohn Davids“, der Retter, der verheißene Erlöser! Jesus heilt seine Blindheit und er folgt Jesus als Jünger nach. Eine schöne Geschichte, eine berührende Begebenheit. Aber was hat das mit uns zu tun:
Was soll ich dir tun? – Frage Jesu an den blinden Bartimäus.
Ich möchte wieder sehen können!
Was soll ich dir tun? – Jesu Frage an mich.
Vielleicht – ich will wieder gesund sein. Ich möchte wieder lachen können.
Ich will jemanden wiedersehen. Ich wünsche mir Frieden im Haus.
Was soll ich dir tun? – fragt Jesus lauter.
Ich will wieder glauben können,
ich möchte wieder hoffen, ich will Liebe erfahren.
Ich wünsche mir neue Augen, Glaubensaugen,
Hoffnungsaugen, Augen der Liebe.
Was soll ich dir tun? Ich wünsche mir die Erfahrung:
Mein Glaube hilft in der Blindheit und im Sehen,
im Gestern, Heute und im Morgen.
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