Gedanken zum 2. Sonntag nach Weihnachten von Diakon Manuel (3.1.2020)
Liebe Schwestern & Brüder in unserem Pfarrverband!
Ich habe heuer interessanterweise mehr Weihnachtspost bekommen, als in den letzten Jahren! Ich glaube, dass diese (neue) Zeiten in denen wir leben uns alle ver-ändern! Ja, uns sensibler machen! Wir anders leben „müssen“!
Ein Weihnachtsbilett geht mir seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf, darin stand als Überschrift: „Was bleibt zu 2020 noch zu sagen?“
Eine gute Frage!
Niemand von uns, hat je zuvor, solche Zeiten und Umstände, so viele Einschränkungen erlebt, wie wir sie gerade erfahren.
Und ich denke mir, was will Gott uns damit sagen? Welche Worte, welche Botschaft hat ER für uns?
Es ist interessant und berührend zugleich, dass wir am Christtag im „alten Jahr 2020“ und am 2. Sonntag nach Weihnachten, in den ersten Tagen des „neuen Jahres 2021“, dasselbe Evangelium, dieselbe Frohbotschaft Gottes hören!
Das größte Problem unserer Zeit, so habe ich es von einem Professor gehört, ist die Angst! Die Angst macht uns Krank! Angst lähmt, lässt uns erstarren! Angst, wer kennt sie nicht – vielfältig gestaltet sich die Angst. Angst engt uns ein, engt unseren Blick, engt unsere Gedanken ein, engt unser Herz ein …
Im Johannes-Evangelium hören wir: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott! Und das Wort ist Fleisch geworden!“
Mit geheimnisvollen Sätzen beschreibt der Evangelist Johannes „seine“ Weihnachtsgeschichte, ganz ohne Krippe, Stall, Hirten, Esel, Ochs und Co.
Was bleibt zu 2020 noch zu sagen? Was wird uns für 2021 zugesagt?
Karl Rahner, der große Theologe und Priester bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt:
Gott hat sein letztes, tiefstes, schönstes Wort
im fleischgewordenen Wort in unsere Welt gesagt.
Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt, du Mensch.
Ich bin da: Ich bin bei Dir. Ich bin dein Leben. Ich bin deine Zeit.
Ich weine deine Tränen Ich bin deine Freude.
Fürchte dich nicht.
Wo du nicht weiter weißt, bin Ich bei dir.
Ich bin in deiner Angst, denn Ich habe sie mitgelitten.
Ich bin in deiner Not und in deinem Tod, denn heute begann Ich mit dir zu leben und zu sterben. Ich bin in deinem Leben und ich verspreche Dir:
Dein Ziel heißt Leben.
Muss Gott noch mehr sagen? Wer Ohren hat, der höre!
Ich glaube nicht!