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Gott will, dass wir seine Gäste sind!

Sonntagsgedanken zum 28. Sonntag im Jahreskreis A

Matthäus 22,1-14

Zu einer Hochzeit eingeladen zu sein ist etwas Schönes – und wenn es eine königliche Hochzeit ist – wer würde sich da nicht freuen?

Im heutigen Evangelium geschieht aber das Unglaubliche: Die Eingeladenen sagen ab – sie haben keine Lust oder keine Zeit!

Der König hat viel Geduld – er schickt seine Diener ein zweites Mal aus – doch wieder ohne Erfolg! Keiner kommt! Einige, der Eingeladenen, vergreifen sich sogar, an den Dienern, misshandeln sie oder bringen sie um. Der König wird zornig. Das ist eine Provokation und die Reaktion ist heftig. Doch das Fest soll stattfinden.

Er schickt ein letztes Mal Diener aus. Diesmal werden alle eingeladen – egal ob reich oder arm, angesehen oder verspottet. Da kommen sie in Scharen und der Festsaal füllt sich mit Gästen. Das sagt uns: Gott will, dass wir seine Gäste sind. Er wirbt mit allen Mitteln um uns.

Sind wir bereit?

Wir können die Einladung annehmen oder sie ablehnen. Gott hält an seiner Einladung fest. Er schickt uns immer wieder Botschaften, Fingerzeige und Impulse.

Bin ich offen und ansprechbar? Höre ich sein Rufen? Ist Gott die Mitte meines Lebens – oder sind es die täglichen Aufgaben, der Freizeitstress, der Computer? Wie ernst nehme ich seine Einladung? Jede und jeder von uns hat die Wahl – ich kann mich für oder gegen Gott entscheiden.

Die Menschen, die im Gleichnis auf die letzte Einladung des Königs kommen, sind ein bunter Haufen – unterschiedliche Leute von der Straße der Stadt. Vielleicht waren unter ihnen Obdachlose, Prostituierte, Zöllner – Menschen um die man gewöhnlich einen Bogen macht. Es ist befreiend, dass man seine eigene Lebensgeschichte mit allen Scheitern vor Gott bringen kann, ohne verurteilt zu werden. Gottes Barmherzigkeit ist groß!

Was aber ist mit dem hochzeitlichen Gewand gemeint, das einer der Gäste nicht anhat und dann hinausgeworfen wird?

Ich glaube, man kann die Einladung zum Hochzeitsmahl nicht annehmen und zugleich so bleiben wie man vorher war. Ist das nicht ein Ruf zur Umkehr?

Es geht nicht um ein passendes Outfit. Es geht darum, ob ich meinen Glauben lebe, in Taten der Liebe, im Ertragen des anderen, im Verzeihen und in der Bereitschaft zur Versöhnung.

Ich darf kommen wie ich bin – aber so soll ich nicht bleiben – ich soll mich verändern lassen, mich von Gott so machen lassen, wie er mich haben möchte. Mich von seiner Liebe umgestalten lassen. Das Hochzeitsgewand ist letztendlich die Liebe.

Am Ende unseres Lebens werden wir einmal nach der Liebe gefragt. Mit dem Maß, mit dem wir messen und zuteilen, wird auch uns zugeteilt werden. Allein die Liebe zählt!

Monika Gundendorfer