Sonntag im Jahreskreis (B)
1. Lesung Weish 1,13-15; 2,23-24
2. Lesung 2 Kor 8,7.9.13-15
Evangelium Mk 5,21-43
„Ihr Völker alle, klatscht in die Hände, jauchzt Gott zu mit lautem Jubel“
(Eröffnungsvers zur Messfeier, Ps 47,2 )
Zum Klatschen im Gotteshaus bei der Feier der Hl. Messe, kann man durch Mitfeierende meistens sehr unterschiedliche Meinungen hören:
Die einen werden durch das Applaudieren in der Kirche immer wieder neu peinlich berührt oder sind sehr aufgeregt und sagen:
Wir sind doch nicht in einem Konzerthaus!
-Die anderen würden sich noch mehr sichtbare Gefühlsregungen im Gottesdienst wünschen:
So klagen nicht wenige darüber, dass es im Gottesdienst recht oft fad zugeht. -Hat es nicht zuletzt auch damit zu tun, dass viele sich schwer tun, Formen zu finden, Trauer und Angst aber auch Dank, Jubel und Freude Sinnen-fällig in den Gottesdienst einzubringen?
Die Seligsprechung von Franz Jägerstätter, am 26. Oktober 2007 im Linzer Marien Dom, war eine sehr beeindruckende Feier.
Ich kann mich aber genau genommen nur mehr an ein Erlebnis daraus besonders erinnern:
Als seine damals noch lebende Frau Franziska Jägerstätter im Dom begrüßt wurde, haben alle Mitfeierenden ihr zu Ehren lange applaudiert und das war beeindruckender als viele ehrende Worte über sie.
-Das Tagesgebet gibt den entscheidenden Grund an, dass wir Gott unsere Ehre unseren, unsere Freude zum Ausdruck bringen sollen:
Gott, hat uns in der Taufe zu Kindern des Lichtes gemacht.
Daher ist es so wichtig, sich gemeinsam und zumindest einmal in der Woche sich dieser Wirklichkeit zu erinnern: Wir sind Kinder des Lichtes!
Wir treten vor Gott, dankend und voll Freude, bei allem was vielleicht während der Woche in uns um und um uns nicht so lichtvoll ist.
Zu dem nicht lichtvollen Dingen zählen die kleine und großen Abschiede im Leben und schließlich der Tod -davon ist schon in der 1. Lesung die Rede:
„Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden.“ (Weish 1,13)
-Es ist dies eine Schriftstelle, die immer wieder auch Begräbnisfeiern zu hören ist.
-Ja, mich würde schon interessieren, was Menschen dann denken, wie das bei ihnen ankommt, die mit Gott und Kirche -nach eigenen Aussagen- nicht viel am Hut haben, wenn Sie dieses Wort hören und das im Blick auf Sarg oder Urne!
Vielleicht denken Sie dabei:
Wie kann man so etwas heute noch verkünden?
-Ja, es ist ohne Zweifel auch für glaubende Menschen nicht einfach!
Aber mit Blick auf den Glauben können wir in schon gewisser Hinsicht davon sprechen, dass der Tod nicht Untergang und nicht Ende bedeutet.
Wir glauben, dass der Tod wie der Apostel Paulus sagt, Verwandlung ist, Verwandlung in Gott hinein, denwir in unserer derzeitigen Daseinsform immer nur unvollständig, erfassen, erkennen, eben glauben können.
In der zweiten Lesung geht es auch um Verwandlung:
Um Verwandlung der Not!
Paulus bittet die Gemeinde von Korinth um Spenden für in Not geratene Schwestern und Brüder in der Gemeinde von Jerusalem.
Wir hören diese Lesung, genau an dem Sonntag, wo wir im Gottesdienst auch einen Hilferuf erhalten, angesichts der Corona-Pandemie, von Glaubensgesschwistern, aus der Heimatdiözsese Kohima/Indien
von Dr. Isaac!
Wie erstaunlich aktuell sich hier das Wort Gottes wieder erweist!
Ich sage, hier schon ein großes „Danke“, die diesen Hilferuf hören durch ihre Spende beantworten!
Wer um Hilfe ruft, der erwartet und hofft auch, dass sein Ruf gehört wird.
Jesus Christus hört die Rufe der Not der Menschen:
Diejenigen, die laut rufen, wie der Synagogenvorsteher Jairus, oder wie die Frau, die sich ohne Worte in großer Not um Hilfe suchend an Jesus wendet.
Wir sind heute (wieder) da, -sicher auch ganz unterschiedlich:
Dankend, voll Freude, vielleicht auch mit großer Sorge und um Hilfe suchend.
Allen ist das Wort Jesu zugesprochen:
Fürchte dich nicht! Glaube nur! (Mk 5,36)
– In diesen Worten ist viel enthalten für uns alle:
An Auftrag, Zuspruch und Ermutigung, für jeden Tag und für ein ganzes Christenleben! Amen.
Mod. Mag. Herbert Reisinger